WORAN KÖNNEN WIR NOCH GLAUBEN?
Ein Indianer kennt keinen Schmerz! Der Glaube versetzt Berge! Das sagten sie damals zu uns. So wurden wir mit einer Reihe von Sätzen bedacht, die unsere Person und unseren Charakter definierten.
DER GLAUBE VERSETZT BERGE!
Eigentlich ist dieses Zitat ja eine Bibelstelle. Ich möchte jedoch nicht über die Bibel sprechen, sondern über den Hintergrund dieses Zitats.
Egal ob Kirche und Spiritualität oder Sport oder Business – kennt ihr das, dass die Überzeugung, die ihr in euch trägt, genau zu dem Ergebnis führen wird, das eurer Überzeugung entspricht?
Ich hab ja letztens schon über die selbsterfüllende Prophezeiung geschrieben, das hat schon ganz viel damit zu tun.
Das zweite wichtige Thema, das hier zum Tragen kommt, sind die Glaubenssätze. Das, was wir als Überzeugung in uns tragen, das werden wir auch als Ergebnis erhalten.
Viele dieser Glaubenssätze, die wir in uns tragen, die bestimmen aber nicht nur unser Schicksal, sondern auch unseren Charakter und mitunter unser gesamtes Wohlergehen und Glücklichsein.
WAS SIND GLAUBENSSÄTZE EIGENTLICH?
Glaubenssätze können in Summe in etwa so definiert werden: Ein Glaubenssatz ist die festgelegte Definition von etwas, an das jemand glaubt, was jemand für wahr hält.
Man sagt, dass jeder Mensch diese Glaubenssatz-Konstrukte in sich trägt.
Sowohl in positiver, als auch in negativer Abspeicherung.
Einerseits wurden uns diese Glaubenssätze „anerzogen“, andererseits haben wir sie im Laufe unserers Lebens aufgrund unserer Erfahrungen definiert.
Laut Forschung entwerfen wir fortlaufend und andauernd solche Glaubenssätze, um uns in der Welt zurecht zu finden und zu orientieren.
Soll heißen: Glaubenssätze bestimmen wie und wohin wir unsere Aufmerksamkeit lenken und wie wir Informationen aufnehmen und interpretieren.
Synonym für das Wort Glaubenssätze habt ihr vielleicht auch schon folgende Bezeichnungen gelesen oder gehört: Überzeugungen, Meinungen, Einstellungen oder aus dem Englischen das Wort Belief oder Beliefs (Plural).
WAS MACHEN GLAUBENSSÄTZE MIT UNS?
Wie auch schon in meinen vorigen Blogposts geschrieben, haben ja die meisten Themen in unserem Leben immer zwei Seiten. Genau so ist es mit den Glaubenssätzen auch.
Es gibt die positiven Glaubenssätze, die uns voran bringen. Die uns emporheben, die uns empowern. Die uns wachsen lassen und die uns einen echten Push in die richtige Richtung geben.
Aber dann gibt es natürlich auch die negativen Glaubenssätze. Die limiting beliefs. Die blockierenden Gedanken.
Ich nenne es ja auch gerne Mindfucks (den Ausdruck hab ich das erste Mal bei Petra Bock gelesen).
Diese limitierenden und blockierenden Gedanken, spuken nämlich wirklich wie kleine böse Geister in unserem Gehirn herum und vermiesen und ein ganz schön großes Stück an Lebensfreude und Lebensqualität.
Sie hindern uns am Glücklich-sein und verwehren uns im schlimmsten Falle das Erfolgreich-sein (was auch immer das für jeden einzelnen Menschen in seiner Definition bedeuten mag!)
Theoretisch klingt das jetzt gespreitzt und überzogen.
Deshalb möchte ich euch eine kleine Geschichte aus der Praxis erzählen:
DU BIST NICHT GUT GENUG!
Es gab da eine Klientin von mir. Ihre Mutter hatte in ihren jungen Jahren kein leichtes Leben. Sie war es gewohnt, für alles dreimal so hart arbeiten zu müssen, wie andere. Ihr wurde nichts in die Wiege gelegt und auch nichts geschenkt.
Meine Klientin war wirklich sehr stolz auf den Werdegang ihrer Mutter. Für sie war es keineswegs selbstverständlich, was ihre Mutter unter diesen schwierigen Bedingungen alles geschafft hatte.
Wenngleich das Verhältnis zwischen ihr und ihrer Mutter sehr ambivalent war. Erstens war das, was meine Klientin tat, nie gut genug für ihre Mutter. Zweitens hätte sie wirklich noch viel mehr zustande bringen können, wenn man bedachte, dass sie wirklich einen relativ einfachen und geebneten Weg zu bestreiten hatte – im Vergleich zum Wege ihrer Mutter damals.
Das Conclusio: Meine Klientin hat sich fast bis zum Burn-out abgerackert und dennoch war nichts von dem, was sie tat, für sie selbst zufriedenstellend oder gar gut genug.
Die Messlatte war nach oben offen! Bei jedem erreichten Erfolg hätte es ja noch ein bisschen mehr sein können. Sie war nicht zufrieden.
Immerhin hatte sie eine tolle Unterstützung aus dem Elternhaus erhalten und echt kein schwieriges Leben hinter sich. Noch ein bisserl mehr und besser wäre jetzt echt nicht zuviel verlangt gewesen.
Im Übrigen: Den richtigen Mann hatte sie auch noch nicht gefunden und dementsprechend waren Kinder für sie noch nicht mal theoretisch möglich.
Und all das, obwohl sie echt so ein entspanntes Leben hatte, wo ihr quasi alles in die Wege gelegt wurde.
Kein Sarkasmus! Das waren die Gedanken meiner Klientin!
Sie war als Mensch nicht gut genug! Sie war als Tochter nicht gut genug! Alles, was sie tat, war nicht gut genug!
In ihren negativen Glaubenssätzen und limitierenden Gedanken!
WAS SIND LIMITIERENDE GEDANKEN?
Genau das, wonach es sich anhört. Sie setzen ein Limit. Einen Zenith. Einen Punkt. Du bist nicht gut genug. Punkt. (Wie es beispielsweise bei dieser Klientin war.)
Limitierende Gedanken halten dich davor fern, dass du das erreichst, was dir eigentlich zusteht. Dass du dein wahres Potential ausleben kannst. Dass du deinen wahren Lebens-Sinn leben kannst. Dass du selbstbestimmt und selbstbewusst deinen wahren Weg gehen kannst.
Sie limitieren dich!
Sie verengen deinen Blick und du siehst die Welt durch Scheuklappen.
Das Schlimmste: Du gestehst dir Vieles nicht zu, weil du der Meinung bist, dass es dir nicht zusteht.
Merkt ihr, wie sich die Katze in den Schwanz beißt?
DU SIEHST NICHT, WAS ALLES MÖGLICH IST!
Vielleicht kennst du diese Situation: Du entdeckst deinen Traumjob. Der Job, den du eigentlich schon sehr lange machen wolltest, der jetzt echt gelegen kommt und den du wirklich haben willst!
Du schreibst in Gedanken schon deine Bewerbung, doch plötzlich spuken folgende Gedanken durch: „Bin ich kompetent genug? Habe ich alle Qualifikationen, die notwendig sind? Bin ich schon so weit? Ist das nicht vielleicht doch ein wenig zu hoch gegriffen?“
Plötzlich kommen große Zweifel, ob du dich überhaupt bewerben sollst oder du lässt es sogar wirklich sein.
Eine andere Geschichte einer Klientin, vielleicht kommt dir das ja auch bekannt vor: Sie hatte einen großen Plan. Ein großes „Projekt“ vor sich. Mutig und ein bisschen unalltäglich. Sie wäre die Erste in ihrem Umkreis gewesen, die so etwas gemacht hätte.
Sowohl ihre Eltern, als auch ihre Freunde fanden die Idee ein bisschen verrückt.
Kurz bevor sie die endgültige Entscheidung getroffen hat, hat sie abgesagt.
Es war ihr viel zu unangenehm, fast schon peinlich. Sie wollte nicht so wagemutig sein, denn was hätten die anderen dann von ihr gedacht? Dass sie unüberlegt handelt? Dass sie etwas Sicheres gegen etwas Riskantes eintauscht? Dass sie ein bisschen verrückt ist?
Sie hat diesen Plan, diese große Chance, fallen lassen.
Aus Angst davor, was die Anderen dann wohl über sie denken.
DU HÄLTST DICH SELBST ZURÜCK!
Wenn du negative Glaubenssätze oder limitierende Gedanken in dir trägst – und übrigens: Wir alle tragen solche in uns – dann blockierst du dich selbst auch darin, dein authentischstes und stärkstes Selbst zu sein!
Du wirst nicht erkennen, wohin du dich entwickeln kannst und wirst verschlossen sein für wahre Potentialentfaltung.
Du siehst deine aktuelle Wahrheit. Wie zuvor schon erwähnt, manchmal auch durch Scheuklappen. Du siehst nicht, was noch alles möglich wäre.
Keine objektive Wahrheit. Nur die subjektive, durch den Filter deiner Glaubenssätze.
Die gute Nachricht jedoch ist: Es gibt viele Techniken, wie du einerseits diese Blockaden entdeckst und andererseits lernst, mit ihnen umzugehen und sie „auszutricksen“ oder los zu werden.
ABER WOHER KOMMEN SIE EIGENTLICH?
Im Großen und Ganzen kann man sagen, von allem, was du in deinem Leben erlebt hast.
Von deinen Eltern und Erziehern aus deinem sozialen Umfeld schon in deiner frühesten Kindheit, bis hin zu der Summe deiner Erfahrungen, die du im Laufe deines Lebens machen durftest und musstest.
Wie es so ist im Leben, speichern sich natürlich die unangenehmen und traumatischen Erfahrungen leider um ein Vielfaches besser ab, als die schönen.
Natürlich ist es mit den Glaubenssätzen in vielerlei Hinsicht auch so, wie mit den Werten (mehr dazu hier).
Die Glaubenssysteme deiner Familie spielen eine signifikante Rolle dafür, welches Glaubenssystem und welche Glaubenssätze du selbst entwickelst.
Die Erwartungshaltung, die man schon als Kind in dich steckt, prägt die Art, wie du die Dinge angehst.
Die Erziehung der Eltern und Pädagogen geben dir ein System vor, in dessen Raster du dich bewegst.
Vielleicht wurde dir schon früh gelernt, dass es sich nicht schickt, aufzufallen oder sich auffällig zu verhalten.
Vielleicht wurde dir aber auch gesagt, dass nur ein Rebell das bekommt, was ihm wirklich zusteht.
All diese Werte und Sätze bestimmen deine Einstellung und Erwartungshaltung zu dir selbst, deinen Beziehungen, deinem Job, zu Geld, zu Familie, zu Arbeit, zum Glücklich-Sein und vielem mehr.
All das bestimmt, was Engelchen links und Teufelchen rechts dir zuflüstern.
WER SPIELT NOCH MIT?
Natürlich machst du dann auf Basis deiner Glaubenssätze deine Erfahrungen.
Das ist der Zeitpunkt, an dem dann neue Glaubenssätze dazu kommen.
Ein Beispiel: Vielleicht hast du negative Erfahrungen mit Beziehungen. Entweder weil du selbst ein Scheidungskind bist oder weil die Beziehung deiner Eltern oder von Paaren aus deinem Bekanntenkreis nicht besonders gut war und du trägst den Gedanken in dir, dass Beziehungen immer sehr, sehr schwierig sind.
Plötzlich findest du dich mitten in einer sehr schwierigen Beziehung wieder: Beziehungen sind eben sehr schwierig.
Dein Erwachsenen-Ich und die Erfahrungen, die du jetzt machst, festigen deine alten Glaubenssätze oder lassen neue hinzu kommen.
Dein gesamtes Umfeld: Vorgesetzte, KollegInnen, FreundInnen, zufällige Bekanntschaften, PolitikerInnen, NachbarInnen – all diese Menschen und ihre Verhaltensmuster, aber auch ihre Einstellungen, prägen deine Glaubenssätze.
DIE GUTE NACHRICHT: Es ist gar nicht so schwierig limitierende Glaubenssätze los zu werden oder auszutricksen.
WIE WIRST DU SIE LOS?
Schritt 1: Werde dir deiner Glaubenssätze bewusst!
Ganz viel Selbst-Sabotage passiert aufgrund von und basiert auf limitierenden Blockaden. Wenn du dir ein Thema hernimmst, beispielsweise deinen Job, denk mal darüber nach, wann und bei welchen Gelegenheiten du dich selbst zurück hältst oder welche Sachverhalte bei dir Stress auslösen. Was denkst du dann?
Schritt 2: Schreibe deine Glaubenssätze nieder!
Schreibe alles nieder, was dir so in den Sinn kommt. Welche Sätze spuken in so einer Situation in deinem Kopf herum? Welche Muster blockieren dich? Was kommt da an negativen Gedanken?
Schritt 3: Wovor haben dich diese Glaubenssätze beschützt?
Klingt komisch, ist aber so! Glaubenssätze waren auch dein Schutz! Schließe Frieden mit ihnen. Lange Zeit haben sie dich begleitet und dich intuitiv geleitet. Für ein gutes Bewusst-Sein überprüfe nochmal ihre Wichtigkeit und Richtigkeit.
Schritt 4: Trenne dich von den hinderlichen Glaubenssätzen.
Wenn dein Bewusst-Sein da ist, was gut für dich ist und was du nicht mehr benötigst, lass die negativen und limitierenden Glaubenssätze ziehen. Ordne sie dort ein, wo sie passend waren oder für wen sie passend waren (zB deine Eltern, Pädagogen, Chefs) und streiche sie für dich selbst aus deinem Glaubenssystem.
Schritt 5: Etabliere neue, positive Glaubenssätze!
Wahrscheinlich hast du im Laufe dieser 5 Schritte einiges an Emotionen in dir wahrnehmen können. Es ist sehr wichtig, dass du jetzt auch neue, positive Glaubenssätze für dich etablierst.
Du hast ein paar negative verabschiedet. Fülle die Lücke mit ein paar Positiven!
GLAUBE NICHT ALLES, WAS DU DENKST!
Das wichtigste Conclusio ist wohl, wie oben geschrieben: Glaube nicht alles, was du denkst.
Manchmal trickst uns unser Köpfchen wirklich aus! Wir tragen da Muster in uns, die uns glaubend machen wollen, dass es die Wahrheit sei.
Das ist eben in unserer Familie so! Ich bin eben so! Ohne Fleiß kein Preis! Das Geld wächst nicht auf den Bäumen! Nur die Harten kommen in den Garten! Ich bin zu alt! Ich bin zu jung! Alle in meiner Familie kämpfen mit dem Gewicht. Meine Beziehungen sind zum Scheitern verurteilt. Ich bin immer die erste, die krank wird. Es ist normal, dass in einer Beziehung viel diskutiert wird. Man kann halt nicht alles haben. Wenn ich mache, was ich wirklich will, dann sind die anderen enttäuscht von mir.
STOPP! Das war nur ein kleiner Auszug dessen, was nicht als Programm ablaufen darf.
Es ist zwar vollkommen ok, wenn diese Gedanken zeitweise aufkommen. Denn selbst die positivsten Menschen tragen in Krisensituationen solche negativen Gedanken in sich. Dennoch dürfen sie nicht als etablierte Glaubenssätze in deinem Sein verankert sein!
Ihr wisst, ich plädiere dafür, dass jeder Mensch sein Recht auf Glücklich-Sein ausleben kann. Das Recht darauf, seine wahren und guten Werte leben zu können.
Ich wünsche mir, dass alle Frauen ein Leben führen, in dem sie Jobs ausüben können, die ihnen einen tieferen Sinn geben, in der sie ihre echte Passion und ihr volles Potential ausschöpfen können.
Ein Leben, das sie selbstbewusst, gestärkt und ausbalanciert, sowohl privat, als auch beruflich führen können.
Ich wünsche mir, dass limitierende und negative Glaubenssätze keinen Menschen mehr davon abhalten, sein wahres Potential auszuleben.
Auch dazu gibt es in meiner erprobten 3-Sektoren BLISS Methode in meinen Coachings und in meinem Onlinekurs viel an Hintergrundwissen und Techniken.
Ich wünsche dir/euch einen bliss-vollen Tag und eine schöne Woche mit ganz viel Selbstliebe!
Ganz liebe Grüße,
Tamara
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PS: Für den Fall, dass dir das heute noch niemand gesagt hat, möchte ich hier an dieser Stelle die Gelegenheit wahrnehmen und es dir jetzt sagen: DU BIST GROSSARTIG UND ICH GLAUBE AN DICH!
Ich glaube daran, dass du das Beste FÜR DICH verdienst! Ich bin davon überzeugt, dass es jeder Mensch verdient hat glücklich zu sein! Wenn es ein Problem gibt, für das man eine Lösung finden kann, dann gibt es kein Problem!
PPS: Wenn du mir einen Kommentar hinterlassen willst, freue ich mich sehr! Wenn du Fragen hast: Melde dich!
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